Mailand
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Geheimtipps in Mailand?! Juhu, es gibt sie noch!

Mailand Geheimtipps – die soll es noch geben?! Vielleicht keine echten Geheimtipps, die kein Mensch außer mir kennt. Schon aber Orte in der Stadt, die man nicht in jedem im Reiseführer findet oder die überall als Must-See Sehenswürdigkeiten angepriesen sind. Vielleicht sollte ich besser Insidertipps sagen, denn diese Orte wurden uns von einem Stadtführer nach der offiziellen Tour genannt.

Wenn man also alle bekannten Highlights abgeklappert hat lohnt sich ein Abstecher zu den etwas unbekannteren Orten der Stadt. So haben wir es auch gemacht – getreu dem Motto erst die Pflicht, dann die Kür – weshalb man hier erst ein paar allgemeine Sehenswürdigkeiten findet, und im Anschluss ein paar Ecken, die sich als meine persönlichen Highlights entpuppten!

Mit Mode, Schickimicki und Klim-Bim hab ich eigentlich wenig am Hut. Und mein Mailand Bild war lange nur von Gucci, Prada, Pelzen und Fashion Week vorbelastet – aufgetakelte Menschen, neben denen man sich trotz seines schönsten Sommerkleidchens underdressed fühlt.

Trotzdem habe ich es mittlerweile schon zweimal nach Mailand geschafft. Das lag beim ersten Mal an Blind Booking, als für ein Mädelswochenende im Juli plötzlich Mailand das Ziel sein sollte. Beim zweiten Mal waren die einzig bezahlbaren Flüge die nach Mailand, nachdem mein Herzensmensch und ich viel zu spät dran waren mit der Planung für eine Woche Urlaub in den Herbstferien.

Und eigentlich ist diese Stadt ganz cool – vor allem dann, wenn man ein paar lässige Ecken entdeckt, die nicht voller Menschen sind. Außerdem: man fühlt sich doch einfach übertrieben cool, wenn man sagen kann: Ich fahr nach Mailand!“

Hinkommen und Herumkommen

Mailand ist vom Süden Deutschlands ja wirklich schnell zu erreichen – für uns Nordlichter (na komm, für die Süddeutschen sind wir das ja schon, auch wenn Hamburg jetzt grade laut lacht) dauert es mit dem Auto etwas länger. Wir alle können aber von günstigen Flügen profitieren, die uns entweder zu den Flughäfen Bergamo oder Malpensa bringen. Beide Flughäfen sind super an die Stadt angebunden – und Bergamo, wenn auch 40min Fahrtzeit mit dem Bus entfernt, lohnt selbst auch einen Besuch.

In Mailand selbst würde ich persönlich never ever Auto fahren – wenn mir mein Auto etwas bedeutet. Das enge Parken, so dass kein Blatt Papier mehr dazwischen passt, und generell die vollen Straßen haben mich diverse Male glücklich gestimmt, kein Auto dabei zu haben. (Falls doch würde ich mir auf jeden Fall ein Hotel mit festem Parkplatz suchen!)

Abgesehen davon hat Mailand ein super ausgebautes Metro- und Straßenbahnsystem. Und Straßenbahn fahren ist hier ein richtiges Highlight: wenn man Glück hat erwischt man einen ganz alten Wagen, wo man auf alten Holzbänken sitzend über die Schienen rattert!

Für ein Einzelticket haben wir 2€ gezahlt. Man kann aber auch direkt ein 3-Tages Ticket für 12€ kaufen, was sich je nach Vorhaben natürlich schnell bezahlt machen kann. Man sollte jedoch bedenken, dass man die Tickets für die Straßenbahn nicht an den Stationen oder im Wagen selbst bekommt, sondern lediglich an den autorisierten Verkaufsstellen (oft Bars oder Tabakläden), oder aber in den Bahnhöfen der Metrolinien. Ob diese fehlende Info dazu geführt hat, dass wir in der Straßenbahn mal schwarz gefahren sind? Vielleicht… 😬

Was ich 2018 mit meinen Mädels am meisten benutzt hatte war Bikemi, der städtische Fahrradverleih. Man registriert sich online an den Leihstellen und kann dann an jeder offiziellen Stelle das Fahrrad wieder abgeben oder eins nehmen. Das gute ist, dass die ersten 30min immer kostenlos sind – und in 30min kann man viiiiil Strecke schaffen! 😉

Unterkommen

Mit meinen Mädels hatte ich 2018 eine günstige Airbnb Unterkunft, die allerdings relativ außerhalb lag. Das war unserem kleinen Studenten-Gehalt geschuldet, was einfach nichts Zentrales hergegeben hat.

Mit meinem Herzensmensch ging es 2021 dann für 3 Nächte ins Hotel Nasco, was etwas nördlich vom Arco della Pace liegt und direkt vor der Tür eine Straßenbahn Station hat. Hier hatten wir ein einfaches Zimmer mit Frühstück, sogar ein Begrüßungsgetränk war inklusive. Es war absolut in Ordnung, das Personal war sehr hilfsbereit und freundlich, das Frühstück wirklich groß und die Lage top!

Hier kommst du direkt zu unserer Unterkunft bei booking.com

Sehenswertes

Duomo di Milano

Klar, der Dom! Ich würd ja gern mit etwas anderem anfangen, aber das ist wahrscheinlich wie als wenn man in Paris den Eiffelturm übergehen würde. Geht nicht. Der Mailänder Dom gehört zum Pflichtprogramm und ist auch einfach total beeindruckend, man war glaube ich nicht in Mailand, wenn man den Dom nicht gesehen hat. Abgesehen davon ist es ein super Ausgangspunkt für alle anderen Sehenswürdigkeiten der Stadt – und man kommt deshalb zwangsläufig dran vorbei.

Der Dom heißt eigentlich Basilica cattedrale Metropolitana di Santa Maria Nascente und zählt zu den größten Kirchen Europas. Er hat um die 3500 Statuen, unter anderem Dämonen, Tiere, Menschen oder aber die kleine, goldenen „Madonnina“ ganz hoch oben (wobei klein relativ ist – sie ist 4m groß). Außerdem hat es eine halbe Ewigkeit gedauert, bis der Dom fertig war. Start war im Jahre 1368 auf Initiative von Gian Galeazzo Visconti, Sohn einer der reichsten und mächtigsten Familien in Mailand, und fertiggestellt wurde er erst Ende des 19. Jahrhunderts.

Wahrscheinlich wird man den Dom niemals ohne Baugerüste sehen. Das liegt daran, dass Mailand aufgrund der vielen Abgase eine extrem schlechte Luft hat, was wiederum dazu führt, dass sich die Fassade aus Marmor dunkel verfärbt. Um ihn wieder schön herzurichten, muss eben geputzt werden. Bei der Größe darf man aber direkt wieder vorne anfangen, wenn man gerade die letzte Stelle saubergemacht hat. Also eigentlich wie der eigene Haushalt – er wird nie ganz fertig.

Man sollte auf jeden Fall auch in und auf den Dom! Vom Dach des Doms hat man einen wunderbaren Blick auf Mailand und die nahegelegenen Dachterrassen der Mailänder Schickeria, auf denen wahrscheinlich während du auf dem Dom stehst die neuste Mode bei einem Champagner begutachtet wird, oder vielleicht der nächste Millionen Vertrag abgeschlossen wird. Who knows.

Tickets für den Dom

Als ich 2018 im Juli hier war, stand vor dem Dom eine mega lange Schlange in der prallen Sonne, was uns tatsächlich davon abgehalten hat in bzw. auf den Dom zu gehen. Und so war klar, dass ich nochmal herkommen muss. 2021 im Oktober war es dann soweit. Wir haben unsere Tickets vorab online gebucht und am nächsten Morgen konnten wir direkt in den Dom spazieren und mussten keine Minute anstehen! 🥳 Da wir in der Nebensaison unterwegs waren, haben wir nur einen Abend vorher unsere Tickets gebucht, das würde ich in der Hauptsaison eher nicht wagen.

Wir haben uns für das Kombiticket aus Kathedrale, Dachterrasse via Treppe, Archäologische Museen und Dom-Museen entschieden, was 15€ kostete. Im Unterschied dazu gibt es noch die Möglichkeit mit dem Lift aufs Dach zu kommen (20€), oder aber auch Einzeltickets für Kathedrale oder Dachterasse. Wenn man keine gesundheitlichen Probleme hat ist die Treppe absolut kein Problem – ich hatte nach meiner Klaustrophobie-Attacke im Petersdom etwas Respekt, dass es vielleicht wieder so eng werden könnte. Aber es war gar kein Problem und wir waren schneller auf dem Dach als ich hätte Angst bekommen können.

Die Tickets kann man hier auf der offiziellen Dom-Seite online buchen.

Weitere Mailand Sehenswürdigkeiten

Galleria Vittorio Emanuele

Diese Einkaufspassage liegt direkt neben dem Dom und ist die zweite „Typisch Mailand“-Sehenswürdigkeit. Hier zeigt sich die Modestadt Mailand von ihrer besten (und teuersten) Seite: Prada, Gucci, Versace oder ein 7-Sterne Hotel sind hier zu finden (und ich dachte immer, 5 Sterne sei Maximum). Prada zahlt laut unseres Tourguides knapp 7 Millionen Euro Miete im Monat… Ob das wohl stimmt? Wie auch immer, schön ist das Gebäude auf jeden Fall. Vor allem das Glasdach, wie auch die Mosaike im Boden. In der Mitte findet man ein Mosaik mit einem Bullen – leider sind seine Hoden ordentlich in Mitleidenschaft gezogen und man sieht nur noch ein Kuhle im Boden. Es soll nämlich Glück bringen, sich genau auf den Kronjuwelen des Bullen einmal auf dem Absatz um sich selbst zu drehen.

In der Galleria Vittorio Emanuele befindet sich auch die Bar Camparino, in der der berühmte Campari erfunden wurde. Außerdem gibt es direkt daneben die Aperol Bar – ich wollte hier eigentlich unbedingt rein, einfach um mal dort gewesen zu sein (und damit auch gleich einen Grund zu haben, um 11 Uhr morgens schon Aperol zu trinken). Aber die Schlange war immer zu lang und wir waren auch zu spät dran, um uns noch einen Platz online zu reservieren. Wer es also machen möchte, sollte sich dringend weit im Voraus einen Platz reservieren!

Alter Markplatz – direkt gegenüber vom Dom gelegen und ein echt süßes und lauschiges Plätzchen. Dadurch, dass es etwas versteckter liegt ist es deutlich ruhiger als direkt die Straßen daneben. Früher muss es hier aber ordentlich zur Sache gegangen sein, denn hier war der Hauptplatz, auf dem die Händler der Stadt wahrscheinlich schon damals in lauter, italienischer Manier ihre Waren zum Besten gegeben haben.

Teatro alla Scala – ist das Opernhaus, in dem Verdi, Rossini etc. ihre Debüts feierten. Von außen wirkt es direkt neben der Galleria und in der Nähe des Doms total unspektakulär, innen muss es aber das genaue Gegenteil sein. Hier wurden früher auf den oberen Rängen wichtige Business-Meetings oder geheime Liebestreffen abgehalten, für Letzteres zog man einfach fein die Vorhänge zu. Wer heute noch die Vorhänge zuzieht ist selbst Schuld, denn ein Ticket ist nicht gerade günstig und auch schwer zu ergattern. Wir haben keine Aufführung gesehen, aber wenn man eine sehen möchte sollte man auch hier weit im Voraus buchen.

Castello Sforzesco – die Burg, in der die Herrscherfamilien Mailands (erst die Visconti, dann die Sforza) Schutz suchten, beherbergt heute mehrere Museen. Sie liegt am Anfang des Parco Sempione, der als die grüne Lunge der Stadt einen wunderbaren Abstecher lohnt. Geht man durch den Park hindurch kommt man zum Arco della Pace – der „Friedensbogen“, auf dem die Siegesgöttin thront.

Quadrilatero della Moda – ist der Place to Be fürs Sehen und Gesehen werden, das Modeviertel Mailands! Und die, die es wirklich ernst meinen und das Geld haben, können hier auch gut einkaufen – Läden wie Cartier, Dior, Versace, etc. reihen sich auf vier Straßen aneinander. Für die, die „nur mal gucken“, es sich aber nie im Leben leisten können (oder wollen), lohnt aber auch schon ein geheimer Blick durchs Schaufenster.

Mittelfinger – direkt vor der Börse hat 2010 der provokante Künstler Maurizio Cattelan einen überdimensional großen Stinkefinger platziert. Der findet sich auf der Piazza degli Affari und ich fand es ziemlich originell, selbst mit Stinkefinger fürs Foto zu posieren – bis ich an wirklich ALLEN anderen sehen durfte, dass ich damit wirklich nicht einfallsreich bin. Komisch…

Navigli – ist heute der Name eines ganzen Viertels, das mit zwei Kanälen durchzogen ist und vor allem abends die Menschen anzieht. Mailand war früher schon ein wichtiges wirtschaftliches Zentrum, da musste man an Wasser angebunden sein. Dafür wurden künstlich Kanäle angelegt, sog. „Navigli“ über die z.B. auch der Marmor für den Dom hergebracht wurde. Von diesen Kanälen sind heute zwar nur noch einige wenige erhalten geblieben, so z.B. Navigli Grande, aber die laden mit tollen Bars und Cafés zum abendlichen Aperitivo ein! Nachdem wir mehrere Empfehlungen für das Mag Café gelesen hatten sind wir natürlich hierhin gegangen. Wir wurden bestens beraten und haben superleckere Cocktails getrunken, die dort eigens kreiert werden.

Brera – ist ein schönes Viertel mit vielen Cafés und Restaurants. Hier gibt es auch die Pinakothek von Brera, die wir Kunstbanausen und aber nicht angeschaut haben.

Bosco Vertikale – habe ich nur von weitem gesehen, ist aber bestimmt aus der Nähe betrachtet sehr schick. Hierbei handelt es sich um ein begrüntes Hochhaus, dass dem Namen „Urban Jungle“ alle Ehre macht und schon den Hochaus-Preis einheimsen konnte (jap, den Preis kann man wirklich gewinnen).

Das Abendmahl – habe ich gar nicht gesehen. Für Kunstinteressierte ist Leonardo Da Vincis Meisterwerk natürlich ein Muss, das weit im Voraus gebucht werden sollte. Ich finde den Hype um ein Bild dann aber doch etwas übertrieben (sorry an alle, denen jetzt vor Schreck der Kaffee umgekippt ist). Man findet es im Dominikanerkloster Santa Maria delle Grazie.

Mailand Geheimtipps

Ich mag es ja gern grün, nicht zu teuer und ruhig. Orte, wo nicht so viel Trubel ist oder ich in Stress gerate, weil es mir zu eng oder zu voll wird.

Das findet man in Mailand nicht wirklich auf den ersten Blick. Die Stadt ist laut, geschäftig und voller Menschen und Autos. Und das gehört ja auch ein bisschen dazu – ohne dieses geschäftige Treiben wäre Mailand nicht Mailand. Und ich finde definitiv, dass die Sehenswürdigkeiten wie der Dom oder Navigli besichtigt werden sollten, denn sie prägen das Stadtbild und sind einfach das bekannte Mailand.

Dennoch haben einige Orte, die nicht jeder auf der Liste hat, meinen Mailand Aufenthalt ausgemacht. Wie zu erwarten sind sie

  • nicht überlaufen,
  • kostenlos,
  • und häufig auch naturnah.

Die meisten Tipps haben wir von unserem Guide erhalten, der mit uns die Free Walking Tour gemacht hat. Er hat sie uns empfohlen, nachdem wir die Hauptattraktionen abgelaufen waren und er uns wichtige Informationen über die Stadt gegeben hatte. Wenn wir noch Zeit haben – und die hatten wir – könnten doch folgende Dinge interessant sein…

Mailand Geheimtipps Nr. 1 – San Bernardino alle Ossa

Unser Highlight in Mailand, kostenlos und neben dem Dom fast übersehen: San Bernardino alle Ossa. Eine kleine, eigentlich unscheinbare Kirche, die aber eine „Überraschung“ bereithält. Ossa heißt auf deutsch Knochen – und die gibt es hier reichlich. Als der Guide unser Free Walking Tour uns den Tipp gab, dort mal vorbeizuschauen, da dort das „Ossario“ wirklich sehenswert sei, habe ich mir ehrlicherweise einen Raum vorgestellt, in dem eben ein paar heilige Gebeine aufbewahrt sind – natürlich in Särgen verschlossen, oder aber ein hinter Glas gelagertes Skelett.

Weit gefehlt. Dieser Raum ist im wahrsten Sinne des Wortes bis unter die Decke voll mit menschlichen Knochen.

Schädel und Oberschenkelknochen sind ordentlich übereinander gestapelt, eingerahmt von Holz und einigen wenigen Bildern. Nur ein kleiner Maschendraht trennt die Knochen vom Besucher, theoretisch kann man also alles anfassen. Hab ich natürlich nicht gemacht – ich sag ja, nur theoretisch. Praktisch hat aber letztlich nur ein Zentimeter meinen Schädel von den restlichen Schädeln getrennt – man muss ja schließlich genau inspizieren.

Viel liest man nicht über diese Kirche, denn wenn sie mal im Reiseführer steht, dann nur als etwas wenn überhaupt sekundär Sehenswertes. Ich würde es aber ziemlich weit nach oben setzen, denn so etwas einzigartiges habe ich wirklich noch nicht gesehen.

Die Kirche ist schon im 12. Jahrhundert erbaut worden, musste aber nach dem Einsturz des Glockenturms der nebenstehenden Basilica di San Stefano in 1642 und einem Brand in 1712 neu aufgebaut werden. Sie ist damals aus Platzgründen auf einem Friedhof errichtet worden, von wo viele der Knochen ausgegraben wurden und in einen Raum, das Ossarium, gelegt wurden. Die meisten Knochen stammen von Personen, die im nahegelegenen Krankenhaus gestorben waren – die Knochen über der Haupteingangstür stammen allerdings von Verbrechern, die hingerichtet worden sind. Wenn da mal keine Gänsehaut aufkommt…

Wir waren beide total fasziniert von diesem Raum, selbst mein Herzensmensch, der arbeitsbedingt häufiger mal Knochen sieht nannte diese Kirche als eines seiner Highlights (und nein, er ist kein Bestatter). Zudem kam wohl noch, dass absolute Ruhe herrschte und wir diesen Raum für uns allein hatten, was zu der geheimnisvollen Atmosphäre beigetragen hat. Ich hätte mich noch ewig hier aufhalten können, auch wenn es außer Knochen und Atmosphäre eigentlich nicht viel mehr zu sehen gab.

Die Kirche ist sonntags geschlossen und befindet sich direkt links neben der größeren Basilica di San Stefano. Das Ossario befindet sich wenn man reinkommt rechts, ist aber auch ausgeschildert.

Mailand Geheimtipps Nr. 2 – Cimitero Monumentale

Okay, bevor man jetzt was Falsches denkt: ich bin eigentlich alles andere als scharf auf Grusel, Horror oder Friedhöfe! Aber die beiden Mailand Geheimtipps waren nunmal so schön ruhig und menschenleer, ganz anders als der Rest von Mailand. Und solche Orte finde ich ja immer besonders schön – dass es in Mailand Orte mit Toten sind, habe ich vorher auch nicht geplant.

Der Cimitero Monumentale ist der Zentralfriedhof von Mailand, der seinesgleichen sucht. Er verfügt über viele einzigartige Gräber und Grabgestaltungen, bei denen sich die adligen und reichen Mailänder zu übertreffen versucht haben. Je reicher eine Familie war, desto größer wurde das Monument, das auf dem Grab errichtet wurde. Da viele Stararchitekten an den Grabgestaltungen beteiligt waren, kann der Cimitero Monumentale als Open Air Museum betrachtet werden. (Vielleicht vergleichbar mit einigen Tempeln in Japan, in denen Ruhestätten auch dazugehören und das Gesamtbild ausmachen).

Hier liegen wichtige italienische Persönlichkeiten begraben, u.a. Davide Campari (ja, der hat das Getränk erfunden und einfach mal das komplette Abendmahl von Da Vinci als Bronzestatue auf seiner letzten Ruhestätte stehen), Ferdinando Bocconi (dem das Warenhaus La Rinascente gehörte) oder auch der Sohn von Mozart. Im Rahmen einer Führung kann man viel über die hier liegenden Familien, sowie ihr Leben und Wirken in Mailand erfahren – wir haben solch eine Führung allerdings nicht mitgemacht.

Es lohnt sich, einfach ein bisschen rumzulaufen und man kommt automatisch an beeindruckenden Gräbern vorbei. Sehr beeindruckend ist die Haupthalle, die direkt am Anfang des Friedhofs steht. Die Halle ist riesig groß und hell und man fühlt sich ganz klein wenn man auf die weit oben angebrachten Namen und Bilder schaut. Mitten im Raum steht der steinerne Sarg von Alessandro Manzoni, einem bekannten italienischen Dichter.

Der Eintritt ist kostenlos. Ich durfte auch mit meinem Eis reingehen – vielleicht eine lohnenswerte Info für alle, die gerne Eis essen. 😉

Mailand Geheimtipps Nr. 3 – Pinke Flamingos

Weg von den Toten, hin zum farbigen Leben! Und das gibt es in der Via Cappuccini (den Namen kann man sich einfach gut merken). Hier leben in einem privaten Garten pinke Flamingos! Nicht, dass Flamingos auch blau oder grün sind – mir ist bekannt, dass sie immer pink oder zumindest rosa sind 🤪

Eigentlich schaut man nur durch das Gartentor und durch einige hohe Büsche, aber dann erhascht man an einem kleinen künstlichen Wasserbecken einen Blick auf die schönen Tiere. Man kann dort nicht hineingehen, es ist eben privates Gelände. Braucht man aber auch nicht, denn es sieht auch von weiter weg schön aus und ist doch eine willkommene und überraschende Abwechslung zum bekannten Stadtleben!

Mailand Geheimtipps Nr. 4 – Ab ins Grüne

Natürlich sind bei meinen Lieblingsspots die grünen Lungen einer Stadt dabei, wer hätte es gedacht. Wahrscheinlich sind sie nicht allzu geheim, aber hier kommen die Menschen hin, um sich zu entspannen und ein Picknick oder einen Spaziergang zu machen und eben dem Stadtrummel kurz zu entfliehen.

Da gibt es einmal den Stadtpark Giardini Indro Montanelli. Das ist ein wunderschön angelegter Park, der einerseits perfekt für Familien mit Kindern ist, da sich hier das Naturkundemuseum und auch mehrere Fahrgeschäfte befinden. Andererseits gibt es aber auch Ecken zum Sporttreiben, Orte zum Entspannen, sowie schöne Seen, Brücken und Wiesen.

Und dann gibt es noch den Parco Sempione direkt hinter dem Castello Sforzesco. Dieser hat nicht so viel zu „bieten“ wie der Stadtpark und ist deutlich kleiner, ist aber dafür noch ein Quäntchen ruhiger. Und, mein Highlight: es gibt sogar Schildkröten.

Mailand Geheimtipps Nr. 5 – Chiesa di San Maurizio

Das ist vielleicht für mich etwas doof gelaufen, denn ich hab es selbst nicht gesehen. Aber ich hebe es mir einfach für irgendwann mal auf, sollte ich nochmal in der Stadt sein. Auf diesen Mailand Geheimtipp bin ich ganz zufällig aufmerksam geworden und er ist nicht von unserem Guide erwähnt worden. Es handelt sich um eine Kirche, die über wunderschöne Wandbilder und Fresken verfügen soll und deshalb auch als die sixtinische Kapelle Mailands bezeichnet wird. Das hätte ich wirklich gerne gesehen!

Ob sie jetzt wirklich so geheim ist und kaum Menschen hier sind kann ich leider nicht sagen, da ich eben selbst nicht dort war. Aber da wir im Vorfeld nichts davon gehört oder gelesen haben schätze ich, dass es keine allzu bekannte Touristenattraktionen sein wird.

Die Kirche kann nur von Donnerstags bis Sonntags besichtigt werden – wir waren leider zur falschen Zeit da.

Kein Geheimtipp, aber ein Muss: Aperitivo

Aperol Spritz (hier liebevoll nur Spritz genannt), Campari oder was auch immer das Herz begehrt: Mailand ist die Hauptstadt des Aperitifs und der gehört dazu wie der Dom. Man zahlt das Getränk und bekommt dafür noch ein paar leckere Häppchen an den Tisch gebracht oder als Buffet serviert. Häppchen ist eigentlich untertrieben – man kann sich fast sattessen, und das nur für den Preis eines Getränkes!

Und hier muss ich mal eben etwas klarstellen: Mit meinen Mädels habe ich mir damals natürlich in feinster Deutschen-Manier den Teller vollgehauen, weil wir dachten: Cool, All you can eat! Döööt. Der Italiener duldet so nichtswissende Touristen dann wohl mal, aber eigentlich gehört es sich nicht. Das habe ich dann auch von meinem Herzensmenschen in aller Deutlichkeit gesagt bekommen, als ich mich zuhause schon auf den Aperitivo gefreut hatte. Er teilte mir jedenfalls zu meinem Leid mit, dass man sich eigentlich wirklich nur Häppchen nimmt – und später dann halt richtig zu Abend isst.

Mittlerweile gibt es aber gerade an den touristischen Orten (wie z.B. Navigli) oft schon ein Schild, was ein All you can eat Buffet zum Getränk anpreist. Na dann, hauen wir eben auch rein… Guten Appetit!

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