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Westkanada Rundreise – Route und Reiseplanung für einen unvergesslichen Roadtrip

Ich bin schon wieder zuhause? Wie konnten denn die letzten 3 Wochen so schnell vergehen?! Wir sind zurück von unserer Westkanada Rundreise, mit unzähligen Geschichten, Erlebnissen, Begegnungen und Eindrücken, die erstmal verarbeitet werden müssen. Die Bilder, die geschossen wurden, geben kaum die Schönheit wieder, wie wir sie gesehen haben, kein Video zeigt ansatzweise das kanadische Leben, wie wir es wahrgenommen haben – wie soll ich denn dann die passenden Worte finden? Gibt es die überhaupt für ein so großes Land, von dem wir eigentlich nur einen winzigen Bruchteil gesehen haben? 

Insgesamt 3 Wochen waren wir mit dem Campervan in Kanadas Westen unterwegs und durften die Natur und Kultur dieses Landes erleben. In diesem Artikel möchte ich die Planung, Vorbereitung und Route unserer Westkanada Rundreise vorstellen. Im Laufe der nächsten Zeit werden dann noch ausführliche Berichte zu den einzelnen Erlebnissen in den Nationalparks kommen. 

Nachdem gute Freunde uns unterbreiteten, dass sie der Arbeit wegen für ein Jahr nach Vancouver gehen werden, stand für uns die nächste Fernreise fest: Kanada! Vergleichsweise früh begann deshalb schon unsere Planung, da wir uns wahrscheinlich noch nie so früh im Voraus für ein Reiseziel entschieden hatten. Zeit also, alles akribisch zu planen – i love it 😉

Reisezeit und Reisedauer

Durch die begrenzte Urlaubszeit war klar, dass wir „nur“ 3 Wochen verreisen können. Bei den Preisen sind 3 Wochen wohl auch erstmal genug, dachte ich etwas geknickt. Dass wir im Juli reisen wollten, stand auch ziemlich schnell fest. Kurz musste ich ans Skifahren in den Rockies denken und hatte eine Winterreise im Kopf, ein kurzer Blick in den Ferienkalender holte mich aber schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. 

Der Sommer verspricht besseres Wetter, die Straßen und Wanderwege sind wieder zugänglich und lassen Panorama-Ausblicke auf die Seen und Berge zu. In der Sommerzeit hat man außerdem die beste Möglichkeit, Wale oder Bären zu sichten. Nachteil: Hohe Preise, viele Menschen. Ich hatte es aber schlimmer erwartet mit den Touristen. Natürlich sieht man gerade in den bekannten Orten wie Lake Louise immer wieder unzählige Busse, die die Touristen ankarren, wenn man aber ein bisschen von den Hotspots wegwandert hat man ganz schnell die Natur wieder für sich allein.

Im Frühjahr und Herbst sind während der Nebensaison weniger Menschen unterwegs und alles ist vielleicht ein bisschen günstiger. Hier ist aber der Nachteil, dass viele Straßen noch gesperrt sein können und das Wetter nicht beständig ist, was einem bei den Bergstraßen zum Verhängnis werden kann. Häufig liest man, dass von Mai bis Oktober das meiste geöffnet hat – das sind aber nur Prognosen. Wir haben zum Beispiel Mitte Juli noch aufgrund von Schnee gesperrte Straßen erlebt, wenn zwar auch wenige (ergo: Sommer ist auch kein Garant für freie Straßen). Der Herbst ist aber die perfekte Reisezeit, wenn man die Lachswanderung sehen will.

Flüge buchen und Einreisegenehmigung einholen

Als die Reisezeit feststand, buchten wir relativ schnell unsere Flüge. Damit waren wir für unsere Verhältnisse wirklich früh, Anfang Oktober 2021 hatten wir unsere Flugtickets für Juli 2022 gebucht. Ein Schnäppchen will ich nicht unbedingt sagen, aber 820€ mit Lufthansa Hin und Zurück ab dem Heimatflughafen Münster, mit nur einem Stopp in München hat uns absolut zufrieden gestimmt. Zumal wir gesehen haben, dass danach die Preise ordentlich in die Höhe geschossen sind. Man kann natürlich auf Last-Minute Angebote hoffen, aber je früher die Flüge festliegen, desto länger kann man sich freuen. ☺️

Für die Einreise und einen Aufenthalt unter 6 Monaten benötigt man neben seinem Reisepass auch eine sogenannte elektronische Einreisegenehmigung „eTA“, die man im Vorfeld online auf der Seite der kanadischen Botschaft beantragen kann.

Grobe Planung – was will ich sehen? 

Triff vorab auf jeden Fall eine Auswahl der Dinge, die du auf deiner Westkanada Rundreise gerne sehen möchtest. Dann informiere dich, wie dort die Zugangsbeschränkungen, Öffnungszeiten etc. sind. Nichts ist schlimmer als vor Ort zu erfahren, dass man Tickets weit im Voraus hätte buchen müssen oder dass man um einen Tag irgendetwas verpasst hat. Klar, Überraschungen bleiben nicht aus, aber bevor man sich über sich selbst ärgert, kann man mal eine kurze Google Suche durchführen. 

Was wir wollten war leicht beantwortet: es sollte eine Überdosis kanadischer Natur werden, mit tollen Wanderungen und wunderbaren Tierbegegnungen! Ich schätze, dass dies auch die meisten Reisenden für ihre Westkanada Rundreise so unterschreiben würden. Bei der Größe des Landes ist man aber fast schon überfordert. Unsere schwerste Frage war also: Was ist uns in diesen 3 Wochen am wichtigsten und auch wirklich machbar? Wir setzten ein paar Meilensteine und planten grob, wie lange wir dafür einen Wagen brauchen würden, um diesen für die passende Zeit zu mieten.

Unsere Westkanada Rundreise bei Google Maps

Bei uns lief es auf die klassische „First-Timer-Route“ hinaus, die aber auch ihre Berechtigung hat als Route mit den meisten Highlights – in kurzer Zeit sieht man einfach so viele unglaublich tolle Orte!

Unterwegs vor Ort – Campervan oder Mietwagen?

Für einen Kanada Roadtrip ist ein Auto, Van oder Wohnmobil Pflicht. Punkt. Natürlich, es gibt auch Busse, die einen von A nach B bringen, aber meist liegen die wirklich sehenswerten Orte dann doch etwas weiter weg und nicht (oder nur sehr schlecht) von öffentlichen Verkehrsmitteln angesteuert. Und mal ganz ehrlich, zu einem Roadtrip gehört ein eigenes Auto – zumindest ein geliehenes. Dass in der Hauptreisezeit ein Mietwagen ein großes Loch in die Reisekasse reißen kann war uns schon auf unserem Roadtrip durch Kroatien bewusst geworden; dass Kanada nicht anders wird, war uns also klar.

Trotzdem stellt sich dann noch die Frage nach der Art des Autos: Wollen wir eine Wohnmobil/Camper Van Tour machen oder wollen wir einen kleinen Mietwagen und zelten, bzw. in Lodges oder Hotels übernachten? Über diese Frage mussten wir nicht lange nachdenken, schnell entschieden wir uns für eine Tour mit dem Camper Van. Und ich würde es immer wieder so machen! Campingurlaub gehört zu dieser Outdoor-Nation dazu und so fühlt man sich dem kanadischen Lifestyle auch wirklich nah. Holz hacken fürs Lagerfeuer, Grillen, Marshmallows rösten, Sterne gucken im Campingstuhl und morgens mit leichtem Lagerfeuergeruch gemischt mit frischer Morgenluft aufwachen, so muss es sein!

Im Nachhinein waren wir auch wirklich froh, nicht gezeltet zu haben, denn auch im Juli haben wir noch einige richtig kalte Nächte (2°C!!!) erlebt. Die süßen Holz-Lodges haben natürlich auch ihren Charme, hätten aber unser Budget gesprengt. 

Das Wichtigste zum Campervan

Wir verglichen mehrere Portale für Campervan Vermietungen, sowohl die deutschen als auch die kanadischen. Auch die direkten Anbieter der Campervans schauten wir uns an, landeten aber am Schluss bei unserer ersten Idee: Canusa. Canusa ist spezialisiert auf Reisen nach Kanada und in die USA und bietet Reisen aller Art an, sei es Campervan oder gebuchte Unterkünfte. Zuerst schreckte uns der Preis für 2 Wochen Campervan etwas ab, nach mehreren Vergleichen durften wir aber doch feststellen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis hier absolut stimmt.

Wir telefonierten noch vor der Buchung mit unserer Beraterin, die uns wertvolle Tipps für die Routenplanung gab und eine große Entscheidungshilfe war. Außerdem hatten wir ein sehr gutes Gefühl dabei, einen Ansprechpartner in Deutschland zu haben, der die Mietwagenfirmen bestens kennt. Zudem zeigte sich die gute Betreuung auch nach der Buchung: wir konnten uns bei jeglichen Fragen melden, erhielten Infos per Mail und bekamen ein Reisepackage mit Reiseführer, Rucksack, Magazinen und Adapter. 

Unser Campervan wurde von der Firma CanaDream zur Verfügung gestellt. Zusammen mit CruiseCanada sind das auch mit Abstand die Wohnmobile, die man auf den Straßen am meisten sieht. Wir hatten für die Tour 2500km inklusive gebucht, was für unsere Strecke genau gepasst hat. Theoretisch kann man noch alle möglichen Inklusivleistungen buchen, von elektrischer Kaffeemaschine bis WLAN – da muss aber jeder selbst wissen, wie wichtig einem etwas ist. Wir hatten zusätzlich nur 2 Campingstühle, Küchenausstattung (Töpfe, Teller, French Press, Besteck,…) und Bettzeug. Das waren alles Dinge, die wir schlecht im Flieger mitnehmen konnten und ungern noch extra kaufen wollten.

Fahren auf kanadischen Straßen

…macht Laune! Selten zuvor hatten wir schon von der Straße so viele Panorama Ausblicke, wie auf der Strecke in Kanada – hier kann man wirklich sagen: Der Weg ist das Ziel. Wir hatten in der ganzen Zeit auch nur einmal Stau – und das war aufgrund von Wapitis, die auf der Straße standen. Im Großraum Vancouver sieht das natürlich nochmal anders aus, aber dort ist man ja wenn überhaupt nur kurz mit dem Wohnmobil unterwegs.

Grundsätzlich wird der deutsche Führerschein anerkannt. Wirklich positiv aufgefallen ist uns, wie höflich und geduldig die Kanadier Auto fahren. Wenn man mal etwas langsamer fährt, weil man nicht weiß wo lang es als nächstes geht, fängt nicht sofort das Hup-Konzert hinter einem an. Etwas Vorsicht walten lassen muss man allerdings bei den Mega-Trucks auf den Highways; die fahren zum Teil viel zu schnell und rasant, sodass man sie besser einmal überholen lassen kann und dann wieder seine Ruhe hat.

Informationen einholen

Nichts ist wertvoller als das Wissen derer, die schon mal dort waren, wo du hinwillst. Und in Kanada waren bestimmt schon Leute, die du kennst. Einfach im Gespräch mal fallen lassen, dass du bald nach Kanada fliegst, und schon kommen Sätze wie: „Ohhh, wie toll, da war ich auch schon! Du musst unbedingt… .“ Bei uns ging es sogar so weit, dass wir Angebote a la „Besuch doch meinen Bruder, der lebt dort“ bekamen.

Auf der anderen Seite gibt es online viele Kanadaforen mit Menschen, die seit Jahren nach Kanada reisen und ihre Erfahrungen gerne teilen und anderen helfen. So haben wir zum Beispiel viele Tipps zum Reisen mit Wohnmobil/Campervan über diese Facebook Gruppe bekommen, die uns auch vor Ort wahre Dienste geleistet hat.

Zusätzlich besorgten wir uns folgendes Buch, was uns nicht nur von mehreren Personen ans Herz gelegt wurde als nützlicher Reiseführer, sondern was zu unserer Bibel für diese Reise wurde:

Mit dem Buch Nationalparkroute Kanada* konnten wir während der Reise auf der Strecke genau verfolgen, welche Sehenswürdigkeit als nächstes kommt, welcher Stopp sich lohnt oder welche Tagesausflüge möglich sind, denn das Buch orientiert sich an der „Standard-Strecke“ durch die Nationalparks. Hierbei handelt es sich um meine allerwärmste Empfehlung wenn du beabsichtigst, auf deiner Westkanada Rundreise Banff, Jasper, Revelstoke, etc. zu besuchen!

Circa 6 Wochen vor unserer Reise erhielten wir außerdem ein Paket von Canusa, in dem auch noch ein Reiseführer mit tollen Insidertipps war – dieser Reiseführer ist aber nicht online erhältlich. Von unseren Freunden, die wir in Vancouver besuchten, haben wir noch den Lonely Planet British Columbia and the Canadian Rockies* mitgegeben bekommen, ehrlicherweise hat der sich für unsere Zwecke mit mehreren Wanderungen aber nicht so bewährt.

Campgrounds und Stellplätze buchen 

Nun hat man bei einer Tour mit dem Camper oder Wohnmobil vielleicht die Vorstellung, morgens zu entscheiden, wo es hingehen soll und sich dann spontan einen Stellplatz zu suchen. Hatten wir ehrlichgesagt anfangs auch. Leider ist das in der Realität nur bedingt machbar. Was in der Nebensaison bestimmt geht, ist in der Hauptsaison so gar nicht schlau. Hier sollte definitiv vorgebucht werden, zumal wildcampen (also frei stehen und nicht auf einem Campingplatz) in den Nationalparks nicht erlaubt ist. Wer seine Flexibilität behalten will, reist eben mit Risiko – wir wollten jedenfalls die Tage vor Ort in vollen Zügen genießen, tolle Stellplätze haben und uns nicht täglich um die nächste Übernachtung sorgen. 

Wir waren extrem überrascht, wie viele Plätze auf den Campingplätzen im Februar (!!) schon nicht mehr für unsere Urlaubszeit verfügbar waren. Ehrlichgesagt wollten wir nur mal so gucken, welche Campingplätze für unsere Westkanada Rundreise so in Frage kämen – um dann festzustellen, dass viele dieser Campgrounds schon fast ausgebucht waren. Also mussten wir uns zügig (nein, megaschnell) eine genaue Route überlegen, um nicht jeden Tag bangen zu müssen, einen Stellplatz zu bekommen.

Dass so früh schon so viel ausgebucht war, liegt an den Launch-Zeiten der staatlichen Campgrounds. Das bedeutet, dass du zu Beginn eines Jahres die Webseiten der Nationalparks und Provincial Parks im Auge behalten solltest, wenn du deine liebsten Stellplätze bekommen willst. Dort wird dann verkündet, ab wann man welchen Campground buchen kann. Einige waren direkt buchbar, andere erst 3 Monate vor Anreise.

Folgende Seiten sind dafür wichtig:

Für alle Reservierungen innerhalb der Nationalparks wie Revelstoke, Banff oder Jasper wirst du auf der offiziellen Seite der Nationalpark Verwaltung Kanadas fündig. Hier kann man Campgrounds buchen, aber auch den Nationalpark Pass oder Shuttlebusse für die Orte selbst. Ich fand, dass man sich bei der Seite erst etwas durchklicken musste um sie genau zu verstehen, deshalb sollte man sich etwas Zeit nehmen. Außerdem sollte man bei den Buchungen schon die Art des Campers/Wohnmobils kennen, da dort die Größe des Wagens angegeben werden muss.

Hier gelangst du direkt zur Seite der Nationalpark Verwaltung.

Auch die Provincial Parks in British Columbia haben seit 2022 ein neues Buchungssystem über ihre Webseite eingeführt. 3 Monate vor deiner Anreise kannst du deinen Wunschstellplatz buchen, dann heißt es aber: schnell sein!

Hier gelangst du direkt zur Seite der Provincial Parks von British Columbia.

Grundsätzlich hat man die Wahl zwischen den staatlichen Campgrounds in den Nationalparks und Provincial Parks, oder aber privaten Campgrounds. Die staatlichen sind aber in der Regel deutlich besser, moderner und gepflegter – auch wenn es natürlich gute private gibt.

Wir buchten also alle Plätze im Voraus. Damit nahmen wir uns zwar viel Flexibilität, aber ich würde es immer wieder so machen, denn es sollte unsere Reise vor Ort sehr entspannt gestalten. Die Route, die sich dadurch ergeben hat, war folgende:

Westkanada Rundreise: Route inkl. Campgrounds

Wenn du auf den Link klickst (die nach und nach kommen😉), gelangst du direkt zu ausführlichen Berichten über die einzelnen Orte und Aktivitäten unserer Westkanada Rundreise.

TagOrtCampground
1Sa.Ankunft am Flughafen Vancouver um 17:00 Uhr Ortszeit
2So.Vancouver
(Granville Island, Stanley Park, Downtown, North Vancouver)
3Mo.Übernahme Camper ab 14 Uhr
(Ersteinkauf, danach zum Campground)
Coquihalla CG – privater CG
(Site 112)
4Di.Strecke zurückgelegt
(kurzer Zwischenstopp in Salmon Arm, dann direkt zum Campground)
Martha Creek Provincial Park CG (Site 35)
5Mi.Revelstoke
(Mt. Revelstoke Nationalpark, Stadt Revelstoke)
Golden Municipal Camping
(Site 78 )
6Do.Yoho Nationalpark
(Lake O´Hara, Takkakaw Falls)
Lake Louise CG
(Site L1)
7Fr.Banff Nationalpark
(Moraine Lake, Lake Louise)
Tunnel Mountain CG
(Site A56)
8Sa.Banff Nationalpark
(Steward Canyon, Lake Minnewanka)
Tunnel Mountain CG
Site (A50)
9So.Icefields Parkway 
(Bowvalley Parkway, Johnston Canyon, Peyto Lake, Bow Lake)
Silverhorn Creek CG
(Site 11)
10Mo.Icefields Parkway
(Columbia Icefield, Wilcox Peak)
Wilcox Creek CG
(first come first serve, Site 2)
11Di.Jasper 
(Athabasca Falls, Sunwapta Falls, Jasper Downtown)
Whistler CG
(Site 28N)
12Mi.Jasper 
(Maligne Valley, Medicine Lake, Maligne Lake)
Whistler CG
(Site 52P)
13Do.Jasper 
Whistler CG
(Site 12G)
14Fr.On the road
(Zwischenstopp bei Mount Robson und Blue River Safari)
Falls Creek CG
(Site 74)
15Sa.Wells Gray Provincial Park
(Osprey Falls, Clearwater Lake)
Falls Creek CG
(Site 74)
16So.Wells Gray Provincial Park, danach Strecke zurückgelegt
(Helmcken Falls, Spahat Falls)
Coquihalla CG
(Site 24)
17Mo.Abgabe Camper bis 10.00 Uhr, dann Vancouver

Fazit zu den Campgrounds und der Route unserer Kanada Rundreise

Tops und Flops der Campgrounds

Direkt vorweg: so richtige Flops hatten wir auf unserer Rundreise keine. Der einzige Campground, den wir nicht nochmal ansteuern würden, den wir aber sowieso nur aufgrund der strategisch günstigen Lage gewählt hatten, war der in Golden. Dieser Campground lag direkt an den Bahnschienen und wir hatten hier eine richtige Mückenplage. Es war so schlimm, dass als wir geparkt haben die Mücken schon unser Auto belagerten und quasi auf unser Aussteigen warteten. Draußen essen musste abgebrochen werden, aber wir mussten an dem Tag sowieso ganz früh ins Bett um am nächsten Tag früh losfahren zu können.

Die schönsten Stellplätze hatten wir in Martha Creek und in der ersten Nacht am Coquihalla Campground, da beide Stellplätze direkt am Wasser lagen und wir quasi unseren eigenen Wasserabschnitt hatten. Martha Creek hatte zudem super gepflegte Sanitäranlagen und zählt definitiv zu unseren Favoriten unter den Campingplätzen!

Ein weiterer Favorit war der Stellplatz auf dem Silverhorn Creek CG. Hier war es einfach so unfassbar ruhig und idyllisch, mit einem Fluss und einem kleinen See direkt auf dem Campground und den schönsten Blicken auf die Berge beim Lagerfeuer. Hier und auf dem Wilcox Creek Campground gibt es nur Plumpsklos, da sie eben voll in der Natur liegen. 😊

Auf dem großen Whistler CG in Jasper liefen doch tatsächlich die Wapitis frei auf dem Campingplatz herum. In der ersten Nacht schliefen sie sogar neben uns im Wald, wir konnten sie aus unserem Van beobachten! Der ganze Campground wurde erst frisch renoviert und dementsprechend sind alle Anlagen ganz neu und sauber.

Unsere Route: genau so nochmal oder anders?

Genau so würden wir es nochmal machen und auch anderen empfehlen, wenn sie zum ersten Mal eine Westkanada Rundreise machen. Wir haben uns von Anfang an gegen einen Abstecher nach Calgary entschieden und es am Ende auch nicht vermisst. Eine Nacht weniger in Jasper hätte es auch getan, hat aber auch Ruhe in unseren Trip reingebracht. Hätte ich noch eine Nacht mehr zur Verfügung gehabt, würde ich diese entweder im Bereich Revelstoke/Glacier Nationalpark einplanen, oder aber einen Tag vor der Camperabgabe in der Nähe von Vancouver. Wir sind am Ende der Route von Clearwater direkten Weges über Kamloops nach Hope gefahren, da wir eben wieder Strecke machen mussten.

Am Ende unserer Rundreise verbrachten wir noch 5 Tage mit unseren Freunden in Vancouver und haben Ausflüge in und um die Stadt gemacht. So konnten wir von dort auch noch Whistler und den Sea to Sky Highway sehen, was eigentlich auf der Nationalparkroute liegt, wir aber dort ausgelassen hatten.

Westkanada Highlights

Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Was muss man in Westkanada gesehen haben? Jetzt wo ich wieder da bin kann ich beruhigt sagen: auch wenn es viele unzählige Tipps für den einen See und den tollen Berg gibt, am Ende macht es die Summe aller Naturphänomene, die man unterwegs sieht. Wir haben am Ende so viele Seen, Wasserfälle und Canyons gesehen, dass wir uns mit Müh und Not an die Namen aller einzelner erinnern. Wenn ich nur 3 Orte nennen dürfte (und oh Gott, das ist fast unmöglich) dann wären es aber vermutlich Lake O´Hara, Moraine Lake und der Icefields Parkway (der zählt einfach mal als ein Ort, auch wenn wir dort ganze 2,5 Tage verbracht haben).

Aber so eine Reise lebt eben doch mehr von den Momenten, die man auf der Karte gar nicht finden kann:

  • Von der Grizzlymama, die mit ihren Babys direkt an unserem Van entlang gelaufen ist.
  • Von den netten Nachbarn auf den Campgrounds, die mit Axt und Feueranzündern ausgeholfen haben.
  • Vom gelungenen und superleckeren Grillen auf offenem Feuer.
  • Von Peter und Silke, die spontan und ohne uns zu kennen mit Bier auf den Campground gekommen sind, um uns zu besuchen (so viel zu „Besuch doch meinen Bruder„, s.o.)
  • Vom Sprung ins eiskalte Wasser früh am Morgen.
  • Und nicht zuletzt von meinem Herzensmenschen, der unseren Van zuverlässig durch die abenteuerlichsten Straßen gekurvt hat, sich als König im Feuermachen bewiesen hat und einfach der beste Reisebegleiter ist, den ich mir vorstellen könnte!

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